Vorwort
Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,
anhand der Verkehrsunfalllage lassen sich örtliche Schwerpunkte, besonders gefährdete Gruppen sowie Langzeitentwicklungen ableiten. Diese Ableitungen bilden den Ausgangspunkt für eine zielgerichtete Verkehrssicherheitsarbeit.
Angesichts des allgemein steigenden Verkehrsaufkommens und Fahrzeugzulassungszahlen werden Verkehrsunfälle immer wahrscheinlicher. Um einer damit erwartbaren Steigerung der Verkehrsunfallzahlen entgegenzuwirken, ergreift das Polizeipräsidium Südhessen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrsmoral sowie der Verkehrsregeltreue. Im Jahr 2024 ist es gelungen, die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr leicht zu senken. Die Zahl der schwerverletzten Personen konnte sogar um fast ein Fünftel auf den niedrigsten Stand seit Einführung der elektronischen Unfallerfassung im Jahr 2006 gesenkt werden.
Im Wesentlichen stellt sich die Unfallbilanz des Jahres 2024 in Südhessen wie folgt dar:
- Die allgemeinen Unfallzahlen sind rückläufig.
- Die Zahl der Schwerverletzten ist mit 489 auf historischem Tiefststand.
- Die Anzahl der tödlich verletzten Personen ist im Vorjahresvergleich angestiegen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 24.535 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen und somit 0,79 % weniger, als im Jahr 2023.
Die Zahl der tödlich verunglückten Personen liegt bei 36. Dieser Wert stellt zwar eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr dar, liegt aber weiterhin im langjährigen Mittelfeld. Bei der statistischen Erfassung soll nicht unbeachtet bleiben, dass hinter jedem Verkehrsunfall mit schweren Unfallfolgen persönliche Schicksale stehen. Die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit wird stetig an die aktuelle Verkehrsunfalllage angepasst und fortentwickelt. Schwerpunkte können so frühzeitig erkannt und gezielte Maßnahmen, in Zusammenarbeit mit anderen Behörden, getroffen werden.
Die Gesamtzahl der verletzten Personen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Besonders erfreulich ist der bereits erwähnte Rückgang der schwerverletzten Personen (-18,64 %). Eine so deutliche Reduzierung der leicht- und schwerverletzten Personen ist Ergebnis von jahrelanger konsequenter Verkehrssicherheitsarbeit.
Die Polizei in Südhessen legt bereits seit mehreren Jahren einen Fokus auf die Feststellung und Verfolgung von Trunkenheit im Straßenverkehr. Hierzu zählt sowohl die Beeinflussung der Fahrzeugführerin oder des Fahrzeugführers durch Alkohol als auch die Beeinflussung durch Drogen und Medikamente. Durch themenbezogene Kontrolltage und regelmäßige Kontrollen im täglichen Dienst konnte das Polizeipräsidium Südhessen auch im Vergleich zu den anderen hessischen Präsidien besonders viele dieser Fälle aufdecken. Der hohe Kontrolldruck trägt zur Steigerung des Entdeckungsrisikos bei und soll somit auch einen generalpräventiven Charakter entfalten. Gerade in Bezug auf die geänderten gesetzlichen Vorgaben zum Cannabiskonsum sind diese Kontrollen, wie auch die Sensibilisierung der Bevölkerung über verschiedene mediale Kanäle, essentiell für die allgemeine Verkehrssicherheit.
In Bezug auf Verkehrsunfälle mit schweren Folgen haben sich das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bzw. das Fahren mit nicht an die Verkehrssituation angepasster Geschwindigkeit als häufigste Unfallursachen herausgestellt. Aus diesem Grund wird im laufenden Jahr 2025 ein besonderes Augenmerk auf das Themenfeld „Geschwindigkeit“ gelegt. Durch gezielte Kontrollen sollen die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht und für die Gefahren erhöhter Geschwindigkeiten sensibilisiert werden.
Björn Gutzeit
Polizeipräsident