Sexualisierte Gewalt im Internet
Digitale Medien bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit rund um die Uhr Informationen auszutauschen und miteinander zu kommunizieren. Neben dem analogen, sozialen Umfeld beeinflusst die digitale Welt Verhaltensweisen und Wertevorstellungen von Heranwachsenden erheblich. Somit gehört die Vermittlung von Medienkompetenzen innerhalb der Familie mittlerweile zu den grundlegenden Erziehungsaufgaben. Das stellt einige Familien vor eine schwierige Aufgabe. Kinder lernen ganz selbstverständlich Smartphones, Tablets und Apps zu bedienen.
Ein sicherer Umgang mit dem Internet bedeutet mehr, als nur zu wissen welche Buttons man drücken muss oder welche Links man wie teilen kann. Viele Erwachsene sind darüber hinaus mit den auf dem Markt verfügbaren Angeboten zunehmend überfordert. Es reicht nicht nur zu wissen, dass es Instagram, Snapchat, TikTok, Whatsapp, Tellonym oder Twitch gibt. Funktionsweisen verstehen und die Art der Inhalte der genutzten Applikationen zu kennen, sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Ob Hatespeech, Cyberbullying, Cybergrooming oder Sexting, Gefahren für Heranwachsende sind vor allem in sozialen Netzwerken, Chats oder Streaming Plattformen allgegenwärtig. Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen findet leider nicht nur offline, sondern auch online statt. Kinder und Jugendliche können nicht nur zu Opfern, sondern auch zu Tätern werden. Manchmal sogar aus reiner Naivität oder Unbedarftheit heraus.
Innerhalb der Zielgruppe ist ein Anstieg von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im digitalen Raum zu verzeichnen. Insbesondere das Herstellen und Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Inhalten. Missbrauchserfahrungen von Kindern und Jugendlichen müssen unabhängig der Schwere sexueller Online-Viktimisierung ernst genommen und Missbrauchserfahrungen ohne Körperberührung dürfen nicht bagatellisiert werden.