Schutz von Großveranstaltungen
Welche Zufahrtssperren helfen wirklich und was ist bei deren Aufstellung zu beachten?
Größere Märkte und Veranstaltungen finden regelmäßig in verschiedensten Kommunen statt. Die oft große Anzahl an Besuchern gilt es zu schützen. Spätestens seit den mit Fahrzeugen ausgeführten Anschlägen in Nizza und Berlin im Jahr 2016 versuchen Veranstalter regelmäßig mit Zufahrtssperren solche Attentate zu verhindern und ihre Veranstaltungen zu schützen.
Symbolfoto Großveranstaltung: Festplatz bei Nacht mit Riesenrad
Bei der Herangehensweise an dieses Thema bedarf es jedoch weitreichender Überlegungen, die sehr viel komplexer sind, als das bloße „Verbarrikadieren“ von Zufahrtswegen mit sogenannten „Betonlegosteinen“.
Exemplarisch seien hier genannt:
- Verkehrsströme, Personen Zu- und Abfluss, Personendichte
- Witterung / topografische Situation
- Entfluchtung des Veranstaltungsortes / Not- und Rettungswege / Großfahrzeuge der Rettungsdienste
- Sichtachsen (die Möglichkeit eine Gefahr zu erkennen ohne Panik zu verursachen)
- Untergründe und deren Tragfähigkeit
- Installationsfähigkeit / Bedienbarkeit / Lagerung
- Kostenfaktor
und insbesondere: - die Wirksamkeit
Großveranstaltungen finden fast ganzjährig statt. Vom Frühlingsmarkt bis Sommerfest, vom Oster- bis zum Weihnachtmarkt gibt es die verschiedensten Anlässe hierfür. Daher ist es ratsam, sich in den kommunalen Gremien und von Seiten der Veranstalter rechtzeitig mit den oben aufgeworfenen Fragestellungen zu beschäftigen. Dabei scheint es sinnvoll, dass benachbarte Kommunen und Veranstalter Kooperationen miteinander eingehen, um die Kosten für solche Sicherungsmaßnahmen auf mehrere Schultern zu verteilen.
Symbolfoto Großveranstaltung: Menschenmassen an der FFH-Arena am Hessentag in Herborn
Die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der hessischen Polizei bieten eine Beratung zur Veranstaltungssicherung mit Zufahrtssperren an. Diese sollte weit im Vorhinein einer Veranstaltung in Anspruch genommen werden, um die nötigen Planungen zeitgerecht vor einer Veranstaltung abzuschließen und nötige Beschaffungen rechtzeitig vornehmen zu können. Auch wenn jetzt coronabedingt Großveranstaltungen nicht möglich sind, lässt sich die Zeit also gut nutzen, um für die Zukunft nötige Planungen zu tätigen.
Auch wenn sich sicher nicht für alle Problemstellungen Lösungen finden lassen, so kann alleine eine Sensibilisierung hierfür schon eine wichtige Unterstützung für die Veranstalter und Verantwortlichen sein.
Sollten Sie als Veranstalter oder Kommune Interesse an einer solchen Beratung haben, wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Hessen.
Darüber hinaus sei an dieser Stelle der Hinweis auf den Leitfaden „Sicherheit bei Großveranstaltungen“ des HMdIS vom 10.03.2013 hingewiesen, der noch immer aktuell ist.
Weitere Infos zum Thema erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de: Städtebau > Öffentliche Räume
Besondere Herausforderungen