Sicherheit für Senioren

16.04.2021
Beratungsgespräch - Bildquelle: www.polizei-beratung.de

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels rücken ältere Menschen als potentielle Opfer „seniorenspezifischer Kriminalität“ immer stärker in den Fokus öffentlichen Interesses.

Obgleich jedoch der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung stetig steigt, zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik, dass Seniorinnen und Senioren insgesamt sicherer leben als andere Altersgruppen und vergleichsweise nicht öfter Opfer von Straftaten werden.

Ältere Menschen treffen mehr Vorsichtsmaßnahmen als jüngere, verhalten sich im Hinblick auf mögliche Gefahren achtsamer und vermindern auf diese Weise das Risiko, Straftaten zum Opfer zu fallen.

Insbesondere werden ältere Menschen vergleichsweise selten Opfer von Gewalttaten und sind häufiger durch Eigentums- und Vermögensdelikte geschädigt.

Begünstigt wird dies durch die mit zunehmendem Alter abnehmenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten, was durch die Tätergruppen gezielt ausgenutzt wird.

So erscheinen ältere Menschen aufgrund ihrer anerzogenen Hilfsbereitschaft, ihrer in der Regel fehlenden Rechtskenntnis, aber auch ihrer Hilflosigkeit verbunden mit einer Überforderung in der spontanen Tatsituation, als „ideale Opfer“.

Durch das Aufbewahren hoher Bargeldsummen zuhause oder die Tatsache, dass ältere Menschen häufig alleine leben, werden die Täterinnen / Täter zusätzlich in ihrer Opferauswahl bestärkt.

Sowohl aufgrund der oben genannten Gründe, aber auch wegen des erhöhten Sicherheitsbedürfnisses älterer Menschen, kommt der polizeilichen Präventionsarbeit für die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren eine immer stärkere Bedeutung zu.

Durch eine frühzeitige Aufklärung über Opferrisiken und entsprechender Vorbeugungsmaßnahmen, der Entwicklung eines Gefahrenbewusstseins und der Vermittlung konkreter Handlungsempfehlungen sollen Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SäM) reduziert und das subjektive Sicherheitsempfinden verbessert werden.

Um der Erreichung dieser Ziele Rechnung zu tragen, wurde die polizeiliche Präventionsarbeit für die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren im März 2016 hessenweit unter eine einheitliche Koordinierung gestellt.

Neben einer zentralen Bearbeitung des Themenfeldes im HLKA, der Zentralstelle für Kriminal- und Verkehrsprävention, wird das Thema „Sicherheit für Seniorinnen und Senioren“ in allen sieben Polizeipräsidien durch entsprechend geschulte polizeiliche Berater / innen betreut.

Ergänzend wurden im März 2016 landesweit Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren - SfS - eingeführt, welche einen bedeutsamen Präventionsbaustein darstellen.

Die ehrenamtlichen Sicherheitsberater / -innen fungieren dabei als „Multiplikatoren“ der Polizei und informieren die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren auf unterschiedlichste Weise, z. B. im Rahmen von Präventionsveranstaltungen oder Bürgersprechstunden über Themen der Kriminal- und / oder Verkehrsprävention.

Hier finden Sie Näheres zum Thema  „Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren“.

Wenn Sie Fragen rund um das Thema polizeiliche Prävention für Seniorinnen und Senioren haben, wenden Sie sich an die polizeiliche Beratungsstelle in Ihrem Polizeipräsidium.