Umbenennung der Veranstaltungsräume im Polizeipräsidium
Drei aufrechte Polizisten zu Zeiten des Nazi-Regimes
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Ausschwitz – der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Aus diesem Grund wählte Polizeipräsident Bereswill diesen Tag aus, um unsere Mehrzweckräume im Präsidium umzubenennen und drei aufrechte Polizisten aus dem damaligen Widerstand zu würdigen.
Die Räume werden nach
Ferdinand Mührdel,
Otto Kaspar und
Christian Fries
benannt.
Kriminalpolizeirat Ferdinand Mührdel war Leiter der Politischen Polizei in Frankfurt am Main und trug massiv zur Schwächung der Nationalsozialisten bei. So löste er bis zur Machtergreifung 1933 etwa Versammlungen der SA und SS auf und inhaftierte viele Nazis verschiedener Rangstufen. Nach dem Krieg wurde er Polizeipräsident in Frankfurt am Main und Leiter des späteren LKA in Wiesbaden.
Polizeimeister Otto Kaspar ist vielen Frankfurtern bereits durch die Polizeimeister-Kaspar-Straße auf der Nordseite des Präsidiums bekannt. Otto Kaspar machte sich während seines Dienstes auf dem 4. Revier als Schützer der jüdischen Familie Senger verdient und rettete deren Leben.
Christian Fries war ebenfalls bei der Politischen Polizei für die Verfolgung politisch motivierter Straftaten zuständig. Er beteiligte sich als Fluchthelfer für den jüdischen Professor Herxheimer und dessen Hausdame Henriette Rosenthal. Fries war Teil des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und auch an der Vorbereitung des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt.
Die Eröffnung der Ausstellung „Polizei im Nationalsozialismus“ und die Veröffentlichung des Buches „Die Frankfurter Polizei und drei aufrechte Beamte im Nationalsozialismus“ flankieren die Umbenennung.
ISBN: 978-3-944542-25-6
Leider trugen auch viele Polizisten Schuld an den damaligen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ferdinand Mührdel, Otto Kaspar und Christian Fries, deren Biographien in dem Buch beschrieben werden, haben sich dem entgegengestellt und sind so zu Vorbildern für die Polizei geworden.
Bilder zur Umbenennung