Sicher durch den Herbst – Richtig auf die Witterung reagieren!
Mit dem 4. Artikel zu unserer Beitragsserie erhalten Sie Tipps, wie Sie richtig auf die Witterung reagieren zum Thema:
#HerbstWildLicht
Längerer Bremsweg durch Matsch, Laub oder Nässe
Herbstlaub und Nässe machen die Fahrbahn rutschig, der Bremsweg wird länger und länger …. quiiitschhhh Bummm …
Eine gute Empfehlung ist es daher, die Fahrgeschwindigkeit mit der Sichtweite in Metern gleichzusetzen. Zum Beispiel Tempo 50 bei 50 Metern Sichtweite. "Wer sich an diese einfache Faustformel hält, ist stets auf der sicheren Seite." Außerdem sollte genügend Abstand zum Verkehr vor einem gehalten werden. "Zwei Sekunden Sicherheitsdistanz zum Vordermann sind die goldene Regel – in jeder Jahreszeit." Zwei Sekunden entsprächen dabei dem viel zitierten "halben Tacho": beispielsweise 40 Meter Abstand bei Tempo 80. Zur Orientierung können die Leitpfosten dienen, die in 50 Metern Abstand voneinander aufgestellt sind.
Nässe und Aquaplaning – zurecht gefürchtet
Platzregen kann die Straße derart überschwemmen, dass sich darüberfahrende Autos nicht mehr kontrollieren lassen. Das Wasser verhindert die Haftung zwischen Reifen und Asphalt, wodurch der Bremsweg länger wird (vor allem bei Sommerreifen) und das Auto leicht aus Kurven rutschen kann. Daher empfiehlt es sich, langsam zu fahren und weiten Abstand zu halten.
Aquaplaning macht sich meist durch platschendes Geräusch von unten bemerkbar, die Räder drehen durch, der Motor heult auf. In solchen Momenten, Fuß vom Gas nehmen, das Lenkrad festhalten und die Kupplung treten bis das Auto nicht mehr schlingert.
Archivfoto: Aquaplaning-Unfall
Wenn der Wind bläst
Bei starken Windböen muss man teils gegenlenken, um das Fahrzeug in der Fahrspur zu halten. Motorradfahrer sollten mittig auf dem Fahrstreifen fahren. Zudem sollte man die Geschwindigkeit senken, mit beiden Händen das Lenkrad fassen und besonders auf Fahrzeuge mit großen Dachlasten achten. Wohnwagen, Busse und Lkw haben eine größere Widerstandsfläche, sodass sie bei starkem Wind ausscheren oder sogar umkippen können.
Bei starkem Sturm sollte man baumreiche Strecken meiden, um nicht von umherfliegenden Ästen getroffen zu werden. Biker sollten darauf achten, dass ihre Bekleidung möglichst wenig flattert und mit viel Gepäck auf dem Motorrad sollten sie das Tempo drosseln.
Tiefstehende Sonne
Jährlich entstehen bundesweit einige Tausend Unfälle, weil Autofahrer von der Sonne geblendet waren. Das sind deutlich mehr Unfälle, als durch Sichtbehinderung durch Nebel. Vorbeugend hilft eine sauber geputzte Frontscheibe gegen starke Blendung. Schmutz und Schlieren vom Scheibenwischer können das einfallende Licht gewissermaßen stark streuen. Es ist außerdem von Vorteil, eine Sonnenbrille griffbereit im Fahrzeug zu haben. Wem es mit Sonnenbrille zu dunkel wird, sollte im Stadtverkehr besonders gut auf die Ampeln achten. Im Zweifel lieber langsam heranfahren oder sogar anhalten.
Foto: Tiefstehende Sonne im Herbst
Wenn es neblig ist
Viel Licht anzumachen ist nicht immer das Beste, denn Nebeltröpfchen reflektieren das Licht und können den Fahrer blenden. Besser: Das normale Licht anlassen und am Seitenstreifen orientieren. Also, Abblendlicht anschalten und das Fahrtempo an der Sichtweite orientieren: Empfohlen wird die Geschwindigkeit in Stundenkilometern als Richtmaß für den Mindestabstand zum Vordermann: Bei Tempo 50, ein Abstand von 50 Metern. Als Faustregel gilt demnach: Sichtweite ist gleich Sicherheitsabstand. Und dabei bitte das Licht einschalten nicht vergessen! Aufs Überholen sollte man bei zweispurigen Landstraßen verzichten, so die Meinung von Verkehrsexperten. Fernlicht leuchtet bloß den Nebel an, für bessere Sicht sorgen die Nebelscheinwerfer, für deren Benutzung es aber genaue Vorgaben gibt. Die Nebelschlussleuchte darf laut Straßenverkehrsordnung erst dann angemacht werden, wenn die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt und auch nur bei Nebel, nicht bei Regen. Wer sie falsch benutzt, blendet andere Fahrer und muss mit einem Bußgeld rechnen.
Foto: Nebel im Herbst - schlechte Sicht auf der Landstraße
Vorsicht an kritischen Stellen
Nachts und am frühen Morgen kann es vor allem in Senken, auf Brücken, an schattigen Stellen oder am Waldrand Glatteis oder Reif geben. Vereisungen erkennt man zum Beispiel daran, dass sich das Licht auf der Fahrbahn spiegelt. Ruckartige Lenkbewegungen oder starkes Bremsen kann das Fahrzeug hier ins Rutschen bringen.
Wildpräventionstag in Gießen
Wie Sie den "Gefahren im Straßenverkehr im Herbst" begegnen können, erfahren Sie auch bei unserem „Aktionstag“ am
Sonntag, 13.10.2019, ab 10.00 Uhr
in Gießen auf dem Schiffenberg.
Weitere Infos und das gesamte Programm gibt es hier:
Wildunfälle vermeiden - Tierleid verhindern
Flyer
(460 kb) des Landesjagdverbands zum Wildpräventionstag
Wir wollen, dass Sie immer sicher und unfallfrei Ihre Ziele erreichen - Ihre Polizei Mittelhessen!
Weitere Infos finden Sie auf allen Sozial Medial Kanälen des ADAC Hessen-Thüringen, des Landkreis Gießen, des Landesjagdverband Hessen e.V. sowie der Polizei Mittelhessen hier:
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Hashtag #HerbstWildLicht
Thorsten Mohr, Pressesprecher Soziale Medien
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